Begegnungsstube Medina
Die Begegnungstube Medina e.V. wurde im Jahr 1995 gegründet und trägt seit dem Jahr 1999 den Status der Gemeinnützigkeit. Wie man dem Namen bereits entnehmen kann, hat es sich die Begegnungsstube Medina e.V. zur Aufgabe gemacht, einen „Begegnungsraum“ für Muslime und Andersgläubige zu schaffen. Als muslimischer Teil der deutschen Gesellschaft wollen wir zum gesellschaftlichen Gelingen und einem friedlichen Miteinander beitragen. Der interreligiösen und interkulturellen Begegnung wird dabei ein breiter Raum gegeben. Hauptziel ist dabei das gegenseitige Kennenlernen auf Augenhöhe, der Abbau von Vorurteilen, der Fokus auf Gemeinsamkeiten sowie die Akzeptanz von Unterschiedlichkeiten.
Das Begegnungskonzept der Medina e.V. geht auf Cemalettin Özdemir, dem Leiter der Begegnungsstube, zurück. Aus einer multiethnischen und multireligiösen Region der südostanatolischen Türkei stammend, wusste Özdemir um die verbindende Kraft von Kunst, Kultur und Geschichte. So entstand die Vision um ein Kunsthistorisches Museum, welches sich seit 1995 Begegnungsstube Medina e.V. nennt und bereits große Verdienste für ein friedliches Miteinander und eine gleichberechtigte Teilhabe in der Gesellschaft geleistet hat und weiterhin leistet.
Mit viel persönlichem und ehrenamtlichem Einsatz einer Dutzend Helfer und Helferinnen hat sich im Laufe der Jahre ein bundesweit einmaliges Institutionsmodell entwickelt. In den Jahren sind sowohl die Mitgliederzahl als auch die Zahl der ehrenamtlich Engagierten gestiegen. Unter den Mitgliedern sind sowohl Muslime als auch Nichtmuslime, wobei der Frauenanteil 40 Prozent beträgt. Der neutrale Verein wirkt in verschiedenen Gemeinnützigkeitsfeldern. Darunter fallen insbesondere verschiedene Projekte im Bereich der Katastrophen- und humanitären Hilfe, wie Geflüchtetenhilfe, Hilfe für Menschen in Not oder Brunnenprojekte. Ein weiteres Feld stellt die Seelsorge dar, die von Ehrenamtlichen getragen wird. Der Schwerpunkt hierbei liegt auf den Bereichen der Gefängnisseelsorge, Krankenhausseelsorge und der Notfallseelsorge.
Im Feld der Dialogarbeit versucht der Verein einem Dialog an der Basis nachzukommen und ist in verschiedenen interreligiösen Kommissionen vertreten. Hierunter fallen die Interreligiöse Kommission, Forum Christen Muslime, die Zusammenarbeit mit der Israelitischen Kultusgemeinde zu Nürnberg und der Forum Trialog. Außerdem findet eine regelmäßige Zusammenarbeit in der Kommission „Arbeitskreis der Muslime“ mit verschiedenen muslimischen Vertretern der Stadt Nürnberg statt.
Zudem wirkt der Verein in der Gestaltung von Schulbüchern mit, veranstaltet gemeinsame Gottesdienste, bietet Museums- bzw. Moscheeführungen und Gespräche für Interessierte, insbesondere Schulklassen, an und organisiert gleichzeitig Kirchenführungen für Muslime. Es werden Vorträge in ganz Bayern zu verschiedenen Themen wie Islam, Inklusion und Integration, antimuslimischer Rassismus u.v.m. veranstaltet. Hierunter fallen Vortragsreihen, wie z.B. die „Woche des christlich-islamischen Dialogs“ in Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum der Stadt Nürnberg oder gar die vom Verein ins Leben gerufenen „Islamwochen“, welche jährlich über mehrere Wochen hinweg stattfinden.