Es webt derjenige einen Teppich, der seinem Geliebten hat was zu sagen
Die Sprache des Teppichs vermag nur der Sehende zu erfahren.
Verse aus Fatih Kısaparmaks türkischem Volkslied: ‚Kilim‘
Die Sprache der Teppiche
Die Anfänge der Webkunst sind in Zentralasien zu verorten, wo Nomadenstämme Flachgewebe-Techniken zum Schutz ihrer Zelten entwickelten. Mit der Ausbreitung der Nomadenstämme in Westasien wurden auch ihre Webtechniken weitergegeben, sodass sich die Webkunst im Laufe der Zeit verbesserte und weiterentwickelte. Zentralasien war stets Heimat verschiedener Kulturen, Völker und Stämme einschließlich ihrer künstlerischen Fertigkeiten, unter anderem der Webkunst. Diese wurde über Jahrhunderte hinweg weitergegeben und ihre Spuren lassen sich heute im gesamten Orient wiederfinden.
Als Betrachter dieser erstaunlichen Kunstwerke wird man oft von dem Gefühl tiefer Wertschätzung für Geschichte, Tradition und Feinfühligkeit überflutet, denn Teppiche aus dem Orient sind weit mehr als flaumige Bodenbeläge. In ihrer Ausgestaltung finden Gefühle und Träume durch Form und Farbe einen Ausdruck. Über Generationen hinweg überlieferte sinnbildliche Motive werden mit viel Sorgfalt und Sinn für Ästhetik in die Teppiche eingewebt. Orientalische Teppiche besitzen daher ihre ganz eigene Sprache und laden den Betrachter zur Entschlüsselung der in sie eingewobenen herzhaften Botschaften ein.
Die Begegnungsstube Medina e.V. verfügt über Teppiche verschiedenster Herkunft. In den letzten Jahren gab es einige Workshops bezüglich der „Sprache der Teppiche“. Hierbei werden Teppiche aus unterschiedlichen Regionen näher unter die Lupe genommen und chiffrierte Motive gemeinsam entschlüsselt. Während einer Museumsführung können Sie ein Stück weit in die Welt der Teppiche eintauchen. Falls Sie sich eine ausführlichere Reise in die Welt der orientalischen Teppiche wünschen, können Sie auf Nachfrage eine Museumsführung mit spezifischem Fokus auf die „Sprache der Teppiche“ oder gar einen Workshop buchen.