In Deutschland wächst die Zahl von Menschen, die in Altenheimen untergebracht werden, rasant an. Dieser Umstand ist unserer heutigen karriereorientierten Gesellschaft zuzurechnen. Leider fühlen sich die Familien nicht mehr verantwortlich für die Alten unter ihnen oder können sich aus beruflichen Gründen nicht um sie kümmern. So werden alte Menschen oft als Belastung angesehen. Dabei sind gerade diese Menschen diejenigen, die das Hier und Jetzt, also unsere „Wohlstandsgesellschaft“ mitgeformt und uns diese überlassen haben. Ihr Wirken hat es nicht verdient, im Alter verkannt zu werden. Mithin wird auch schnell vergessen, dass diese Menschen auch einmal jung waren und die jungen Menschen von heute die Älteren von morgen sind. Das Alter ist eine unausweichliche Realität in diesem vergänglichen Leben. Daher sollte jeder für sich überlegen, wie er in den späteren Phasen seines Lebens behandelt werden möchte und sich dementsprechend um die Älteren in seiner Familie und in der Gesellschaft kümmern.

Alten und bedürftigen Menschen zu helfen, ist für uns Muslime ein religiöses Gebot. Es ist uns nicht nur eine Aufgabe, sondern auch eine Eigenschaft, die uns gläubige Muslime auszeichnet. Der Respekt gegenüber Älteren gilt nicht nur den eigenen Eltern, sondern auch allen anderen Menschen im fortgeschrittenen Alter. Somit fühlen wir uns als Teil der Gesellschaft mitverantwortlich, wenn es um das Wohlergehen unserer älteren Mitbürger/innen geht. Deshalb suchen wir aktiv den Kontakt mit diesen Menschen und wollen sowohl ihr Leid aber auch Ihre Freude teilen.

Dabei machen wir keine Unterscheidung nach religiöser Zugehörigkeit oder Konfession. Alte Menschen erwarten Liebe, Zuwendung und Anerkennung – wie jeder von uns. Es braucht nicht viel, um diese Menschen glücklich zu stimmen – es bedarf eines Gespräches, eines Lächelns, einer netten Geste. Sie haben in ihrem Leben viel erlebt und möchten dies mit anderen teilen, wobei es eben an Gesprächspartnern mangelt. Wir wollen diese Lücke schließen.