Nachbarn sind Menschen, die in unserer unmittelbaren Nähe leben, ungeachtet ihrer nationalen, ethnischen oder religiösen Herkunft, seien sie Christen oder Muslime, Juden oder Atheisten. Wir können gar unsere Kollegen und Kolleginnen auf der Arbeit dazu zählen, mit denen wir nicht selten mehr Zeit verbringen als mit der eigenen Familie. Und nun ja, da wäre noch die eigene Familie.
Es ist unsere Pflicht, sich um die eigene Familie zu kümmern. Und die Nachbarschaft hat genau so sehr Anspruch auf unsere Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft wie die eigene Familie:
„Derjenige, der am Abend satt zu Bett geht, wohlwissend, dass sein unmittelbarer Nachbar hungrig ist, ist nicht von uns.“ [Ausspruch des Gesandten Mohammed]
Wenn wir uns zu den Gesegneten der Weltbevölkerung zählen können, deren Magen in der Regel eher zu voll als zu leer ist, dann sollten wir allein schon aus Dankbarkeit teilen. Ein gesundes Gewissen müsste uns eigentlich entsprechende Mahnsignale schicken… Und wenn des Nachbars Leid nicht körperlich ist, sondern sich in Form von Traurigkeit und Einsamkeit zeigt, dann ist man auch hierfür verantwortlich und sollte zumindest versuchen zu helfen. Man kann in vielerlei Art und Weise einem Anderen die helfende Hand reichen.
„Der Beste unter den Menschen ist derjenige, der seinen Mitmenschen am nützlichsten ist.“ [Ausspruch des Gesandten Mohammed]
Angesichts der technischen Fortschritte und der Globalisierung wissen wir auch um den Hunger und das Leiden anderswo auf der Welt. Das heißt für uns im Grunde, dass es genug Hilfsbedürftige rund um den Globus gibt. Wer die Absicht hat, zu helfen, findet auch sicher jemanden, dem er helfen kann – jeder so gut, wie es seine Umstände und Möglichkeiten erlauben. Selbst, wenn das Einzige, was man mit einem Anderen teilen kann, ein freundliches Lächeln ist, sollte man ihm dies nicht verwehren.
„Eine gute Tat ist eine solche, die ein Lächeln der Freude auf das Antlitz eines anderen zaubert.“ [Ausspruch des Gesandten Mohammed]
Außerdem sind Tier und Natur gleichermaßen Teil der Schöpfung, für die der Mensch genauso eine Verantwortung hat wie für seine Mitmenschen. Tiere, Bäume und Pflanzen sind auch unsere ‚Nachbarn‘ und müssen als solche wertschätzend behandelt und beschützt werden. Auch ein Baum kann verdursten, genauso sehr, wie eine Katze verdursten kann.
„Wer wirklich an Gott und den Jüngsten Tag glaubt, der tue seinem Nächsten Gutes.“ [Ausspruch des Gesandten Mohammed]
So lasst uns so viel Gutes tun wie nur möglich. Schließlich rennt uns die Zeit davon und es gibt noch so viel zu tun…
#Autorin: Gül